2016/05/19

Kerstin Cmelka - Mikrodrama #11 and The Animals



















SCHAUT! Ausstellung #6

Kerstin Cmelka Mikrodrama #11 (3-teilige Videoinstallation, 18 Min.)

Eröffnung: Mi. 8.Juni um 20.00 im SCHAUT!-Ausstellungsraum (im 1. Stock des MAL SEH’N KINO)

Im Anschluß Premiere im MAL SEHN KINO um 22.00 
(Wiederholungstermin So. 12.6. um 14 Uhr) Eintritt € 7

THE ANIMALS von Kerstin Cmelka, D 2016, 80 Min. mit Mario Mentrup, Marko Dyrlich, Kerstin Cmelka, Hanno Millesi, Marius Böhm, Claudia Basrawi, James Devereaux 
Kamera: Volker Sattel

In Anwesenheit von Kerstin Cmelka

Kerstin Cmelka (*1974 Österreich) studierte an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, Frankfurt/Main. Als Gastprofessorin lehrte sie an der UdK, Berlin. Sie fand mit Fotoserien, Büchern, Filmen, Videos und Live-Performances international Beachtung. Zentral für ihre Vorgehensweise in den Mikrodramen ist die Re-Inszenierung von Vorbildern aus Kunst und Populärkultur. Im Mikrodrama #11 nutzte sie erstmals persönliche Gespräche mit Freunden, um Wortlaute und Situationen herauszufiltern und zu neuen Dialogen und Performanceskripten zu verarbeiten. Dadurch gelingt es ihr, intime Gesprächssituationen mit ihren subjektivierenden Äußerungen und Gesten zu objektivieren. Thematisch setzt sie sich mit den widerstreitenden Gefühlslagen der Protagonisten in Bezug auf den Sehnsuchtshorizont Adoleszenz auseinander. 
In ihrer neuesten abendfüllenden Arbeit THE ANIMALS werden Szenen aus Jacques Tourneurs Film  „Cat People“ (1942) nachgespielt. Der Probenprozess unter Einbeziehung verschiedener Schauspielübungen gerät zu einer satirischen, mitunter Slapstick-artigen Reflektion über Methoden der Selbstdarstellung und –optimierung. Dabei treten die im Stoff unterschwelligen Themen von sexueller Repression, Mann/Frau-Verhältnissen, dem Zustand zwischen Leidenschaft und Transformation, immer mehr auch unter den Akteuren zutage. Kerstin Cmelka bewegt sich in diesem Kosmos der männlichen Inszenierungsgelüste und Machtspiele mit einer lauernden Energie, als würde sie sich tatsächlich jeden Moment in einen Panther verwandeln. 
Kuratiert von Gunter Deller und Saul Judd 

Die Ausstellung ist vom 8.6. – 5.7. täglich ab 19 Uhr geöffnet (außer 15.7.)    Eintritt Frei
oder bei vereibarung bitte e-mail oder message uns
dontneed@dontneed.org oder Kontakt via www.facebook.com/schautkunst

THE ANIMALS
text by Adrian Williams 

The Animals presents the insular experience of working in an actors studio, engaging in the rituals of the genre while siting the emotional toll paid by it’s participants, actors, who embrace the oddity of living vicariously through performance. 
The films complete scenic framework takes place in one building, in the psychological space established by acting coaches and visitors who enter and exit the scenes, while the protagonists, aspiring actors, are left with their attempts. The complete absence of reality, perpetually challenges the world the actors are aiming to establish.
With the words of others and in their often comic, failed performances, “The Animals” mirror our desire to build worlds for ourselves, to successfully exist within them, and what happens when those worlds collide.

In this fictitious film, the viewer is transported into their parallel reality and feels the shame and frustration of trying to be something we’re not, what it means to want that, and in wanting ask ourselves, how much are we willing to give to get it.



THE ANIMALS
text von Claudia Basrawi 

Kerstin durchschreitet riesige Räume, begibt sich auf eine heroische Reise. Sie scheint mit dieser Wucht aufgeladen zu sein, die man hat, nachdem man sich absolut sicher ist, etwas wirklich verstanden zu haben. Mit „wehenden Fahnen“ nimmt sie  einen jungen Schauspielschüler ins Schlepptau. Kerstin will ihre gewonnene Energie auf die Probe stellen. Dabei gerät sie in immer neue Gefilde geistiger Resonanz in Form von ebenso energiegeladenen männlichen Coaches. Es kommt zum Kampf, im wahrsten Sinne des Wortes. „Acting is like fighting!“ Jeder kann es besser als der andere und begegnet Kerstin mit einer nach Erfolg schreienden Exzentrik. In „The Animals“ werden die Protagonisten von ihrem inneren Tier geprüft. Lassen sie es raus oder müssen sie es zähmen?





2016/05/04

goEast > Open Frame 2016 im SCHAUT! from 4th of may to 7th of june, except on the 18. of may 2016



 a selection of works from the goEast > Open Frame section in SCHAUT!

WAITING FOR A CUMULUS CLOUD
Keto Logua, G/D, 2015
6 Min., HD, Englisch Originalfassung / English

Die Oberfläche eines Schlagzeugbeckens, bedeckt mit Wassertropfen. Dann ist es wieder trocken, mattes Tageslicht verweist schon auf den bald einsetzenden Regen in einem Berliner Hinterhof. Eine Stimme spricht Zeilen von Julio Cortázar: „Man wartet, im Gras verborgen, so lange, bis eine große Wolke der Kumulusart mitten über der verhaßten Stadt schwebt.“ Auf Wolken warten, auf Regen warten? Nachrichtenbilder über eine Flut in Tiflis führen zu einem anderen Ort, einer anderen Zeit. Allmählich übertönt eine Partitur die Klangwelt, erschaffen vom „spielenden“ Regen.
The surface of a crash cymbal covered by drops of water. Then it is dry again, with the faint daylight already hinting at the rain that is soon to start in a typical Berlin backyard. A voice speaks lines from Julio Cortázar: “Hidden in the grass, wait for a large cumulus cloud to drift over the hated city.” Waiting for clouds – waiting for the rain? News footage about a recent flood in the Georgian capital Tbilisi point to another place, another time. Gradually, a musical score drowns out the sound world created by the rain “playing” the instrument.

WATERY RHYMES
Agnieszka Polska PL/D, 2014
4 Min., HD, Keine Dialog / No dialogue

Mit eigens vom amerikanischen Musiker Sun Araw geschriebener Musik bietet WATERY RHYMES eine poetische Vision von Sprache, die von den gleichen Kräften und Regeln gesteuert wird wie Physik. Verben, Nomen und Adjektive, in Flüssigkeit treibend, folgen den Gesetzen der Quantenmechanik wie Materieteilchen. Das Video präsentiert das Universum als einen Raum, begrenzt auf das, was mit Worten beschrieben werden kann.

WATERY RHYMES, with music written specially by the American musician Sun Araw, presents a poetic vision of language being driven by the same forces and rules as physics. Verbs, nouns and adjectives, floating in the colourful liquid, follow the laws of quantum mechanics, just like particles of matter. The video presents the universe as a space limited to what can be described in words.


THE INVISIBLE CLOAK
Moritz Uebele, D, 2015
5 Min., HD, Keine Dialog / No dialogue

Nach und nach formen sich vier Wörter aus kosmischem Rauschen, während grobkörnige Super-8-Aufnahmen, die den Mikrokosmos einer Hausspinne zeigen, langsam von einem digitalen und doch merkwürdig organischen Bild eingenommen werden.Er wohnt in Berlin.


Bit by bit, four words form out of cosmic signal noise, while coarse-grained Super-8 recordings show a spider’s microcosm, slowly being occupied by a digital and still strangely organic picture.

IRAN
Joey Arand, D/Iran, 2015
2 Min., HD, Keine Dialog / No dialogue

Sollte das wirklich so sein? Schmerzen stehen der jungen Frau ins Gesicht geschrieben. Der Rückblick auf ein Reiseerlebnis in Teheran.
Should it really be like this? Painful expressions can be seen on the face of a young woman. A retrospective treatment of a travel experience in Teheran.

UNFINISHED FILM
Evgeny Granilshchikov, Russland, 2014-15
27 Min., HD, O.F. mit englischen Untertiteln

Ein Mädchen spricht am Telefon, ein Auto fährt vorbei, ein junger Mann bekommt einen epileptischen Anfall, eine Straßenbahn dreht langsam an einer Kreuzung, eine nächtliche Panoramaaufnahme einer Stadt schwenkt von links nach rechts. In diesem Film gibt es kein klassisches Narrativ, und es wirkt, als würden zufällig Szenen montiert, die nicht eindeutig miteinander verknüpft sind. Wir finden niemals heraus, wo die Charaktere hingehen, was ihre Ziele sind, aber wir sehen, wie ein unausgesprochenes Empfinden von Gefahr hinter all ihren simplen Handlungen und Bewegungen versteckt ist. Ein Nachspielen des Alltags der

A girl talks on the telephone, a car drives by, a young man falls into an epileptic fit, a tram slowly turns at a crossroads, a panorama of a city at night moves from left to right. In this film, there is no classical narrative, as if it was assembled from random scenes, which have no clear links between them. We never find out where the characters are going, what their aims are, but we see how an implicit feeling of alarm is hidden behind all their simple actions and movements. A re-enactment of everyday life in the naughtiest.

curated by katrin mundt, saul judd & gunter deller


why not

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